Produktionen
Längst lebe ich vergessen im Gedicht
Poetische Zeitblenden auf Else Lasker-Schüler
Das Live-Hörspiel von Heiner Bontrup entführt die Zuschauer auf eine spannende Reise durch das Leben Else Lasker-Schülers, die sicherlich die spannendste Figur in der literarischen Bohéme in der Zeit des Expressionismus war. Noch einmal tauchen im Spiegel des Jerusalemer Exils ihre Lebensstationen auf. Das Textkonzert lässt die Dichterin zu Wort kommen und verleiht ihr so ein Nachleben, das sie im titelgebenden Vers prophetisch erahnt hatte: Längst lebe ich vergessen im Gedicht. Die von Günter "Baby" und Katharina Sommer gestalteten Klangwelten entführen den Zuschauer auf magische Art und Weise in die exotischen Phantasiewelten der Dichterin.
Mitwirkende
Katharina Sommer - Sprecherin, Flöte
Bernd Kuschmann - Sprecher
Günter "Baby" Sommer - Perkussion
Gregor Eisenmann (Videoinstallation)
Der Blaue Reiter ist gefallen oder: Europa am Abgrund
Ein Stück von Heiner Bontrup über die exzentrische Dichterin und bekennende Großstädterin Else Lasker-Schüler und den naturverliebten Franz Marc, der die Seelentiefe der Tiere in seiner Malerei ergründete. Eine Hommage an die platonische Liebe in den Zeiten des I. Weltkrieges.
Mitwirkende
Chrystel Guiellebeaud (Tanztheater Pina Bausch)
Margaux Kier (Gesang, Schauspiel)
Olaf Reitz (Schauspiel)
Jan Marc Reichow (Piano) und Charles Petersohn (Keyboard & Soundcollagen)
Frank N // Mirco Müller: Videoinstallationen
Sunays Erwachen oder: Der neue West-östliche Diwan
Sunay stammt aus dem Iran und hat in Frankfurt Germanistik und Philosophie studiert. Sie führt mit Goethe ein Gespräch auf Augenhöhe und über die
Jahrhunderte hinweg über Liebe, Emanzipation und Einsamkeit: eine Meditation über die Randzonen des Lebens im Deutschland des frühen 21. Jahrhunderts. Ein Stück über die Aktualität des
transkulturellen Konzepts von Goethes "West-östlichen Diwans" in Zeiten des Rechtspopulimus.
Mitwirkende
Chrystel Guiellebeaud (Tanztheater Pina Bausch) - Tanz und Schauspiel
Horst Wegener - Tanz // Gesang // Schauspiel
Olaf Reitz - Schaupiel
Frank N - Videobühnenbild
Charles Petersohn - Soundtrack
Nach Mitternacht - Live Hörspiel: Eine Hommage an Mascha Kaléko und Irmgard Keun
Heiner Bontrup geht in der Literarischen Revue Nach Mitternacht von der Frage aus, was sich diese beiden großen Autorinnen der sogenannten Neuen Sachlichkeit Mascha Kaléko und Irmgard Keun wohl zu sagen gehabt hätten, wären sie einander nach dem II. Weltkrieg begegnet. Über Berlin, die Literatur, die Männer und die Liebe... Eine Zeitreise durch 30 Jahre deutsche Geschichte und eine Wiederbegegnung mit zwei großen Literatinnen.
Mitwirkende
Nina Hoger, Petra Koßmann - Sprecherinnen
Margaux Kier - Chansons und Sprecherin
Olaf Reitz - Sprecher
Henning Brand - Brand
Charles Petersohn - Sounds
Der Abend kommt als Kubist. Eine Ligurische Reise
Ein Mann, Eine Frau. Eine Frau, ein Mann. Die älteste Geschichte der Welt. Zuweilen die schönste. Öfter die traurigste. Noch häufiger die schönste und die traurigste zugleich. Die italienischen Riviera bildet die Kulisse für eine abenteuerliche Reise...
Mitwirkende
Andreas Ramstein, Hans Richter, Claudio li Mura - Schauspiel
Sabine Paas - Schauspiel
Dietrich Rauschtenbeger - Schlagwerk, Saxophon
Maik Bash-shiti, Trommeln
Ulle Hees - Improvisationsmalerei
Die Ernst Höllerhagen Story. Wiederentdeckung einer Swinglegende
Als Benny Goodmans Schlagzeuger Charly Short den Wuppertaler Klarinettisten Ernst Höllerhagen in Stockholm spielen hörte, soll er gesagt haben: Der spielt ja genau so wie Benny. Nur besser." Das Einpersonenstück von Heiner Bontrup (mit Live-Musik) nimmt die Zuschauer mit auf eine Lebensreise der Swinglegende und ist zugleich eine Zeitreise in das Berlin der 1930er Jahre und der Wirtschaftswunderjahre.
Mitwirkende
Andreas Ramstein - Schauspiel
Axel Petry - Klarinette, Saxophon
Dietrich Rauschtenberger - Schlagwerk
Sabine Prüss - Akkordeon
German Song - Ein Stück zu Uwe Timms Roman "Am Beispiel meines Bruders"
Ein Stück von Ulrike Müller und Heiner Bontrup zu dem Roman "Am Beispiel meines Bruders" von Uwe Timm, in dem sich der Autor mit den Erinnerungen an den fast schon verdrängten jüngeren Bruder beschäftigt, der sich freiwillig zur SS-Totenkopf-Armee meldet und schon bald danach im Urkaine-Feldzug fällt. Die Erinnerungsarbeit wird für Uwe Timm zu einer Begegnung mit den Dämonen der Vergangenheit. Die Feldpostbriefe des Bruders werden in dem Multimedia-Stück collagiert mit Gedichten der jüdischen Dichterin Else Lasker-Schülers und Paul Celans sowie Gottfried Benns, der für kurze Zeit mit den Nationalsozialisten sympathisierte.
Mitwirkende
Chrystel Guiellebeaud (Tanztheater Pina Bausch)
Andreas Ramstein (Wuppertaler Bühnen)
Caroline Keufen - Sprecherin
Heiner Bontrup - Sprecher
Faith Yere - Gesang
Dietrich Rauschtenberger - Schlagwerk und Saxophon
Charles Petersohn - Keyboard und Sounds
Videobühnenbild - Wasiliki Noulesa
Caroline Keufen - Regie
Theater Anderwelten
Tanz // Literatur // Musik // Visuelle Poesie
Monika Werner Staude, die Kulturredakteurin der Westdeutschen Zeitung, hat in einem einfühlsamen Bericht das Theater Anderwelten portraitiert: "Dieses Theater ist anders, erschließt surreale und traumhafte Welten, lässt Zeit, Raum und Wirklichkeit verschwimmen.
Genau wie dies seine Paten, der walisische Dichter Dylan Thomas und die Elberfelder Künstlerin Else Lasker -Schüler getan haben."
Theater Anderwelten ist ein Experimentallabor für Ausdrucksformen im Grenzbereich von Schauspiel, Tanz, Musik und Visueller Poesie. Das Kollektiv setzt sich aus professionellen Kulturschaffenden aus Wuppertal, Köln und Neuss zusammen, darunter ehemalige Tänzerinnen des Tanztheater Pina Bausch wie Chrystel Guillebeaud und Ensemblemitglieder der Wuppertaler Bühnen. Projektbezogen kommen bekannte Künstler hinzu wie die Schauspielerin Nina Hoger und Jazzmusiker Günter "Baby" Sommer.
Jeder Mitwirkende bringt seine eigenen Talente und Fähigkeiten, seine Erfahrungen und Leidenschaften mit. So ist das Theater Anderwelten ein lebendiger Organismus, vergleichbar der Idee der Sozialen Plastik von Joseph Beuys: Kristallisationskeim und Katalysator für kreative Prozesse und Kettenreaktionen. An den Schnittflächen von Schauspiel, Tanz. Musik, Video- und Klangkunst entstehen so immer wieder neue Spielräume für Zufall, Improvisation und Inspiration.